Sizilien: Land der Mythen und Legenden
Wir beginnen eine faszinierende Reise, um Sizilien zu entdecken, eine Insel reich an Mysterien und Folklore, durch die Erzählung von Kuriositäten und Legenden, deren Spuren sich in den Anfängen der Geschichte verlieren. Diese Zeugnisse werden Sie nicht nur mit ihrer Magie verzaubern, sondern Ihnen auch die wahre sizilianische Essenz und den immensen kulturellen Reichtum der Insel näherbringen, einem Durchgangsland und Heimat zahlreicher Völkerherrschaften, von denen jede einzigartige Spuren hinterlassen hat.
Wie der berühmte Schriftsteller Andrea Camilleri schrieb: Die Sizilianer haben von diesen 13 Herrschaften das Beste und das Schlechteste übernommen. So haben sie einen prismatischen Charakter entwickelt, also absolut widersprüchlich. Von Person zu Person, von Sizilianer zu Sizilianer. Dieser kulturelle Reichtum macht die größte Insel des Mittelmeers zu einem idealen Ort für einen Besuch, umgeben von einer jahrtausendealten Geschichte und einem einzigartigen kulturellen Erbe.
Die erste Etappe führt uns in die Tiefen des Mittelmeers, wo die Legende von Colapesce geboren wurde, eine suggestive Erzählung, die den Mut, die Hingabe und die Liebe der Sizilianer zu ihrer Heimat verkörpert.
Die Legende von Colapesce: Ein Eintauchen in die Tiefen Siziliens
Vor langer Zeit lebte in der Stadt Messina ein Junge namens Nicola, genannt Cola, Sohn armer Fischer. Von Kindheit an zeigte er eine unglaubliche Fähigkeit zu schwimmen und eine große Liebe zum Meer, so dass er tagelang unter Wasser blieb, um die Meeresböden zu erkunden. Daher stammt sein Spitzname, Colapesce.
Der junge Mann erzählte nach seinen Unterwasserabenteuern immer von den Wundern und Schätzen, die er auf dem Meeresgrund gesehen hatte: Seine Geschichten verzauberten und betörten alle, so dass sie auf der ganzen Insel berühmt wurden.
In kurzer Zeit gelangte sein Ruhm bis zu den Ohren des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches und Königs von Sizilien, Friedrich II. von Schwaben, der beschloss, die Fähigkeiten des Jungen mit drei immer schwierigeren Herausforderungen auf die Probe zu stellen.
So warf der Herrscher einen goldenen Kelch ins Meer und bat Colapesce, ihn zu bergen. Der junge Mann tauchte in die tiefen Gewässer und tauchte zur Überraschung aller kurz darauf mit dem Kelch in den Händen wieder auf. Beeindruckt stellte der König eine zweite Herausforderung, indem er seine Krone an einer noch tieferen Stelle ins Wasser warf. Noch einmal bestand Colapesce die Prüfung.
Aber der König, noch immer nicht zufrieden, schlug eine dritte und letzte Herausforderung vor: einen Ring zu bergen, der an der tiefsten Stelle der Strasse von Messina geworfen wurde. Colapesce tauchte erneut, aber als er die Tiefe erreichte, erblickte er die drei Säulen, auf denen Sizilien ruhte: eine am Capo Passero (Syrakus), eine am Capo Lilibeo (Trapani) und die andere am Capo Peloro, direkt unter der Stadt Messina. Letztere war leider beschädigt und voller Risse, und wenn sie nachgegeben hätte, wäre die Insel wahrscheinlich in den Meeresfluten versunken.
Als er wieder an die Oberfläche kam, blass und besorgt, erzählte der junge Held dem König, was er gesehen hatte, und dieser bat Colapesce daraufhin, noch einmal zu tauchen, um sich des Zustands der Säulen zu vergewissern. Der junge Mann, getrieben von der Liebe zu seiner Heimat und seinem Volk, akzeptierte ohne zu zögern. Er tauchte in die tiefen Gewässer und kehrte nie mehr zurück.
Es wird erzählt, dass Colapesce sich entschied, unter den kristallklaren Gewässern des Meeres zu bleiben, um mit seinem Körper die beschädigte Säule zu stützen und zu verhindern, dass Sizilien versinkt.
Noch heute heißt es, dass, wenn das Meer unruhig ist oder die Erde in der Gegend von Messina bebt, es Colapesce sei, der seine Position ändert, um die Säule zu stützen und Sizilien weiterhin zu schützen.
Diese Legende zeigt die tiefe Verbundenheit der Sizilianer mit ihrer Heimat, ihre Widerstandsfähigkeit angesichts von Widrigkeiten und ihren Opfergeist. Colapesce verkörpert die Seele Siziliens: stark, mutig und hingegeben.
Vertiefen Sie Ihre Kenntnisse der italienischen Sprache
Lesen Sie die italienische Version der Geschichte [hier].
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